18,20 und Alexxa

Warum hat unser Buch “Wir sind dann mal im Ruhestand” den Untertitel “18,20 und Alexxa”. Alexxa so heißt unser Hund, ein Kromfohrländer Hündin. Aber warum 18,20 …

Die oft genutzte Body-Maß-Index Formel “Gewicht durch Körpergröße in Metern zum Quadrat” gilt heute in Gewichtsfragen als das Maß aller Dinge. Sie entscheidet darüber, wer als fettleibig oder untergewichtig gilt. Doch ob der BMI für die Abschätzung von Krankheitsgefahren taugt, ist fraglich. Das Maß erlaubt zum Beispiel keine Rückschlüsse auf das Verhältnis von Muskel- zu Fettmasse. Fett ist auch nicht gleich Fett, es gibt “gutes Fett” an Hüften, Oberschenkeln und Gesäß, das nicht das Risiko zu erkranken erhöht. Andererseits kann das “böse Fett” um den Bauch schädliche Fettsäuren und andere Stoffe in den Körper abgeben, die unter Umständen Entzündungen hervorrufen und zudem für Herz- und Kreislauferkrankungen und Diabetes verantwortlich sind.

Trotzdem gibt der BMI einen Anhaltspunkt für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden. Sie selbst sind durchaus in der Lage abzuschätzen, ob ihr Taillenumfang normal ist oder “böses” Bauchfett vorhanden ist. In der Regel müssen Sie davon ausgehen, dass ab einem BMI von 25 letzteres der Fall ist. Wenn Sie dies feststellen und zudem noch andere Risikofaktoren wie Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, hoher Blutdruck oder schlechter Cholesterinspiegel hinzukommen, reagieren Sie umgehend. Ändern Sie ihre Ess- und Bewegungsgewohnheiten bevor es zu spät ist. Ihr Körper wird es Ihnen danken! Falls nicht, steigen Ihre Chancen an den „Volkskrankheiten“ teilzuhaben extrem an. Das kann doch nicht Ihr Ziel sein! Wenn Sie Glück haben und trotzdem nicht erkranken, so haben Sie im Alter aber an mit Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Probleme an ihrem Bewegungsapparat. Durch ihr zu hohes Gewicht werden Hüft-, Knie- und Fußgelenke außerordentlich beansprucht und eventuell beschädigt. Dies führt nicht nur zu langwierigen und teuren Operationen, sondern beeinflusst ihre Lebensqualität in hohem Maße. Gehen wird zur Qual, an Joggen, Radfahrern oder Wanderungen mit Freunden ist gar nicht mehr zu denken. Noch schlimmer. Es ist vorauszusehen, dass das Leben von „Dicken“ teurer wird. Die ersten Fluggesellschaften verkaufen das Ticket nach Gewicht, einige Krankenkassen erstatten Beiträge für „Normalgewichtige“.

Zudem befinden Sie sich in einer nicht endenden Abwärtsspirale. Ihre Bewegungseinschränkungen führen in der Regel dazu, dass Sie noch mehr an Gewicht zunehmen. Ihre Blutwerte insbesondere ihr Cholesterinspiegel verschlechtert sich weiter, ihr Blutdruck steigt und steigt. Weitere Organe werden in Mitleidenschaft gezogen. Ihr Arzt wird Sie mit Tabletten behandeln, um die Werte wieder in den Griff zu bekommen. Eigentlich keine große Hilfe für Sie. Die Symptome werden zwar bekämpft, aber die Ursache bleibt unangetastet. Warum sagt ihr Arzt Ihnen nicht die Wahrheit: „Nehmen Sie mindestens 20 kg ab, treiben Sie Sport, dann sehen wir mal, ob Sie noch weiterhin Tabletten benötigen”? Man kann hier nur unterstellen, dass Ärzte an einem kranken Menschen mehr verdienen als an einem Gesunden. Glücklicherweise sind wir an andere Ärzte geraten.

Die Treppe scheint kein Ende zu haben. Treppenstufe auf Treppenstufe quälen wir uns hinauf, um schließlich endlich oben anzulangen. Was sich anhört wie die Besteigung des Petersdoms mit seinen 510 Stufen war in Wirklichkeit aber die Erreichung des 2. Stockes, auf dem sich unser Arbeitsplatz befand. Die Rücken schmerzen auch wieder. Es ist manchmal wirklich zum Verzweifeln. Gerade längere Autofahrten sind für uns sehr unangenehm. Zudem macht sich ein Kribbeln in den Beinen und Fußzehen breit. Dagegen muss dringend etwas unternommen werden. Ein Arztbesuch ist unausweichlich. Es folgt das gesamte Programm: Orthopädie, Kernspintomographie und Neurologie. Glücklicherweise zeigen die Befunde keine ernsten Schäden an. Der Rat der Ärzte ist aber eindeutig: Abnehmen und mehr Bewegung. Dann wird alles wieder gut! Aber wie? Wenn das so einfach wäre!

Innerhalb von 12 Monaten nehmen wir 18 bzw. 20 kg ab. Im Nachhinein betrachtet war dies gar nicht so anstrengend. Entscheidend waren der eiserne Wille und die Überwindung des eigenen Schweinehundes. Der Erfolg basierte auf drei Faktoren: Nicht mehr Essen als man braucht, Bewegung und das theoretische Wissen.

Fangen wir mit dem Wissen über die chemischen Abläufe in Ihrem Körper an. Der menschliche Organismus benötigt Energie und Nährstoffe. Beides erhält der Körper mit der Nahrungsaufnahme. Durch einen langsam ablaufenden „Verbrennungsprozess“ werden die Nährstoffe Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett und wir müssen auch den Alkohol betrachten, in die notwendige Energie umgewandelt. Die dabei entstehenden Stoffwechselendprodukte werden über die Atmung, über die Niere oder den Darm ausgeschieden. Aber welchen Energiebedarf haben Sie?

 Grundumsatz+ Leistungsumsatz = Gesamtenergiebedarf

Die Energiemenge, die in 24 Stunden bei völliger Ruhe, liegend und mit nüchternen Magen zur Aufrechterhaltung der körperlichen Grundfunktionen wie Körpertemperatur, Herztätigkeit, Atmung etc. benötigt wird, nennt man Grundumsatz. Als Faustformel gilt 24 kcal pro kg Körpergewicht. Ein Mensch mit 80 kg Körpergewicht benötigt jeden Tag ca. 2.000 kcal. Wer es genauer berechnen möchte, wendet die Harris-Benedict-Formel an.

Als Leistungsumsatz bezeichnet man diejenige Energiemenge, die ein Mensch zusätzlich zum Grundumsatz benötigt. Jegliche Tätigkeit, auch eine Geistige und auch die Nahrungsaufnahme selbst, verbraucht nämlich Energie. Mit Hilfe der PAL Faktoren wird der Leistungsumsatz bestimmt. PAL steht für „Physical Activity Level”, auf Deutsch “Pegel der körperlichen Tätigkeit“.

Leistungsumsatz = Grundumsatz x (PAL Faktor – 1)

Wollen Sie mehr darüber erfahren? Dann lesen Sie unser Buch, besonders das Kapitel “Gesundheit”. Der Veröffentlichungstermin des Buches ist für den 15. Dezember 2014 geplant. 

 

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