Finanzplanung

Finanzplanung

Gerade beim Thema Finanzplanung klafft in unserer Gesellschaft eine große Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Eine Studie der Allianz Group[1] zu Zielen und Plänen der Menschen in Deutschland zeigt, dass fast ein Viertel der Menschen überhaupt nicht spart, geschweige denn für das Alter etwas zurücklegt. Sei es, weil sie nicht können oder nicht wollen. Anderseits behaupten aber über 90 Prozent, sie hätten ihre Finanzen voll im Griff. Der Handlungsbedarf wird von der großen Mehrheit der Bevölkerung jedoch erkannt. Die Krux ist allerdings: Gehandelt wird in der Regel nicht. Andere Zahlen aus der Studie unterstützen die These von dem Unterschied zwischen Notwendigkeit und Realität: Lediglich 30 Prozent der Menschen planen ihre Finanzen auf Sicht von mehr als zehn Jahren, 37 Prozent schauen bis zu zehn Jahre voraus, 33 Prozent sogar nur weniger als drei Jahre. Dabei verlassen sie sich in Geldfragen am liebsten auf den Rat aus dem engsten Umfeld, auf den Partner, die Eltern oder sich selbst.

Wer viel Geld hat, kann spekulieren, wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren, wer kein Geld hat, muss spekulieren.[2]

Warum wird die eigene Finanzplanung von so wenigen energisch betrieben, obwohl diese doch für wichtig angesehen wird? Eine häufig gebrauchte Ausrede ist, dies sei doch nichts für einen Normalverdiener. Diese These ist aber grundlegend falsch. Wir haben schon erfahren, dass selbst ein Durchschnittsverdiener in seinem Berufsleben ca. 2,1 Millionen Euro verdient. Dies ist immerhin ein siebenstelliger Betrag. Erfolgreiche Menschen oder Ehepaare mit doppeltem Einkommen kommen leicht auf ein Mehrfaches. Wie dem auch sei, auf alle Fälle handelt es sich um große Summen. Oft wird auch behauptet, man habe nicht die notwendigen Kenntnisse, es fehle an Spezialwissen. Das ist aber nur eine Schutzbehauptung, denn die eigene Finanzplanung benötigt nur Zeit, Disziplin und den Einsatz des gesunden Menschenverstandes. Am allermeisten wird aber die Ausrede „Morgen ist auch noch ein Tag“ benutzt. Anstatt die Ärmel hochzukrempeln, werden Tag für Tag die Prioritäten anders gesetzt. Wenn Sie sich so verhalten, kommt Ihnen das sehr teuer zu stehen. Übernehmen Sie daher die Verantwortung. Beginnen Sie schon heute. Gehen Sie motiviert an diese Sache heran und beachten Sie unsere fünf Gebote ordnungsmäßiger Finanzplanung:

  • Achten Sie auf Vollständigkeit! Alle Daten sind zweckadäquat zu erfassen, zu analysieren und zu planen. Diese beinhaltet alle Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten, Einnahmen und Ausgaben, die Erfassung notwendiger persönlicher Informationen und die Abbildung der persönlichen Ziele.
  • Denken Sie vernetzt! Alle Wirkungen und Wechselwirkungen der einzelnen Daten in Bezug auf Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten, auf Einnahmen und Ausgaben unter Einschluss persönlicher, rechtlicher, steuerlicher und volkswirtschaftlicher Faktoren sind zu berücksichtigen.
  • Betrachten Sie sich individuell! Fokussieren Sie sich auf sich, ihr familiäres und berufliches Umfeld, ihre Ziele und Bedürfnisse und treffen Sie keine Verallgemeinerungen.
  • Treffen Sie richtige Annahmen! Planungen können per se nicht sicher, sondern nur plausibel sein und allgemein anerkannten Verfahren der Planungsrechnung entsprechen.
  • Dokumentieren Sie! Dies bedeutet, dass die Finanzplanung einschließlich ihrer Prämissen und Ergebnisse in schriftlicher oder anderer geeigneter Form festzuhalten ist.

Bevor Sie nun mit Ihrer persönlichen Finanzplanung beginnen, möchten wir Ihnen noch das Generationenmodell und das magischen Fünfeck der Geldanlage näherbringen. Außerdem ist es sinnvoll, einige Kenntnisse über die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit von Versicherungen im Laufe des Lebens zu erwerben. Aus diesem Wissen leiten Sie später die notwendigen Maßnahmen und Schritte für Ihre persönliche Finanzplanung ab.

[1] Siehe „Lebensziele – Menschen in Deutschland”.

[2] André Kostolany war ein Finanzexperte, Journalist, Schriftsteller und Spekulant ungarischer Herkunft “Nicht reich muss man sein, sondern unabhängig”, lautete sein Credo. Er war beides, dazu ein großer Musikliebhaber und der unumstrittene Altmeister der Börse. In über dreißig Jahren als Finanzschriftsteller und “Börsenprofessor” hatte er sich den Ruf eines unbestechlichen Querdenkers erworben, dessen Tipps und Anekdoten oft mehr Weisheit bewiesen als die Statements der Finanzexperten und Politprofis.

Auszug aus dem Kapitel “Finanzplanung”. Weitere detaillierte Infos und den vollständigen Artikel in unserem ebook “Wir sind dann mal im Ruhestand”. Bei Amazon erhältlich!


 

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