Ihre Einnahmen

Um die Steigerung der Lebenshaltungskosten abzufangen, müssen Sie Ihre Einnahmen mindestens um den gleichen Wert steigern. Solange Sie im Berufsleben stehen, ist dies für Sie ohne weiteres erreichbar. Gerade in den ersten Berufsjahren sind Beförderungen an der Tagesordnung und Tarifverträge tragen das Übrige bei.

  • Sie sind also fein raus, wenn Sie in einem tarifgebundenen Unternehmen arbeiten.

Wenn nicht, sind Sie zunächst vom Arbeitgeber abhängig, ob dieser überhaupt ein Budget für eine Gehaltserhöhung zur Verfügung stellt. Dies ist nämlich allein seine Entscheidung. Im Übrigen können die Betriebsräte allenfalls über die Verteilung des Budgets mitbestimmen, bezüglich der Höhe haben sie kein Mitspracherecht. Um einen Tarifvertrag zu erhalten, müssen Sie sich mit anderen Mitarbeitern in Ihrem Unternehmen gewerkschaftlich organisieren. Ein hoher Organisationsgrad befähigt die für das Unternehmen zuständige Gewerkschaft mit Hilfe ihrer Mitglieder und des Betriebsrates einen Tarifvertrag mit dem Unternehmen auszuhandeln.

  • Falls Sie heute noch nicht in einer Gewerkschaft sind und zudem in einem nicht tarifgebundenen Unternehmen arbeiten, so zögern Sie nicht. Treten Sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen in die Gewerkschaft ein!

Die nachfolgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich ohne Sonderzahlungen auf. Wie Sie sehen beträgt die Lohnsteigerung für alle Arbeitnehmer in den Jahren 1991 bis 2013 im Schnitt 2,9 Prozent.[1] Haben Sie persönlich eine derartige durchschnittliche Lohnerhöhung in den letzten Jahren erreicht? Man muss an dieser Stelle feststellen, dass in den betrachteten Branchen die Arbeitnehmer mehrheitlich gewerkschaftlich organisiert sind.

Einnahmen

Spätestens aber mit Alter 50 gehören Sie zu den „teuren“ Leuten im Unternehmen, und werden gerade bei nichttarifgebundenen Unternehmen bei Gehaltserhöhungen nicht mehr ausreichend bedacht. Auch wenn Ihr Arbeitgeber an einen Tarifvertrag gebunden ist, werden Sie in dieser Altersgruppe oft gehaltlich ausgebremst. So werden Tariferhöhungen gerne gegen die Leistungszulage verrechnet oder Sie auf einen anderen Job „befördert“, der ein niedrigeres Anforderungsprofil aufweist. Dies bedeutet schlimmstenfalls ein stagnierendes Einkommen gekoppelt aber mit steigenden inflationsbedingten Ausgaben. In Summe ein realer Kaufkraftverlust! Glücklicherweise sieht es für den Durchschnittsverdiener besser aus.

Im Rentenalter ist Ihre Kaufkraft noch stärkeren Einschnitten ausgesetzt. Zum einen stagnieren die Renten in den letzten Jahren, und es besteht wenig Hoffnung, dass sich das ändern wird. Zum anderen schlägt der sogenannte Portemonnaie-Index zu. Im Gegensatz zum Warenkorb des Statistischen Bundesamtes gehen in  diesen Index die 50 Güter ein, die ein Haushalt mit zwei Rentnern und geringem Einkommen am meisten kauft. Nahrungsmittel, die besonderen Preissteigerungen unterworfen sind, haben ein besonderes Gewicht. Ein weiterer Grund für den hohen Inflationswert  bei den Rentnern, der in den letzten Jahren fast 50 Prozent stärker gewachsen als der offizielle Verbraucherpreisindex, ist deren eingefahrene Verbrauchsgewohnheit.

Kommen wir für den nächsten Schritt auf die im Kapitel „Ihr Plan“ genannten Einnahmekategorien zurück, und skizzieren daraus eine Einnahmenprognose. Ihr Startpunkt für die Berechnungen ist wiederum die dort gewonnene Übersicht „Budget über die Lebenszeit“.

  • Hierzu schreiben Sie nun auf Papier oder natürlich besser in Excel oder Numbers Ihre Einnahmekategorien in einer Zeile nebeneinander. Vor der ersten Kategorie setzen Sie noch die Spalte „Jahr“, hinter der letzten die Spalte „Summe“.
  • Tragen Sie nun in die nächste Zeile das Jahr, in dem Sie Ihre Planung beginnen und in die jeweilige Spalte Ihre Einnahmen in diesem Jahr in Euro. In der Summenspalte addieren Sie alle Werte der Kategorien der Zeile.
  • Mit der festgelegten Steigerung bzw. mit den Zinssätzen dynamisieren Sie die nächsten Zeilen solange bis Sie das Jahr erreichen, indem Sie die Planungen beenden wollen. Den Wert für die Dynamik vermerken Sie über der jeweiligen Spalte.

[1] Statistisches Bundesamt, Wiesbaden © 2014, www.destatis.de, Zahlen-Fakten, Verdienste und Arbeitskosten.

Auszug aus dem Kapitel “Ihre Einnahmen”. Weitere detaillierte Infos und den vollständigen Artikel in unserem ebook “Wir sind dann mal im Ruhestand”. Bei Amazon erhältlich!


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